dachausbau um + zubau, generalsanierung

haizingergasse 1-3 wien

planungsbeginn: 2018  
fertigstellung: 2020  
bauvolumen: 7 wohnungen auf 2 ebenen  
wohnnutzfläche: 731 m² dachausbau  


architektur

die benachbarten liegenschaften riglergasse 14 und haizingergasse 1-3 bilden den nördlichen rand der blockrandbebauung. eine gemeinsame projektentwicklung beider dachgeschosse lag daher nahe. die erste herausforderung für uns war es, die zahlreichen konzepte, verkaufspläne, einreichungen und bauanzeigen zu erfassen und einen baurechtlichen- sowie bestands status-quo zu erheben. die eingereichte planung der dachgeschosse wurde entwirrt und beruhigt. die gediegenen darunterliegenden gründerzeithäuser - im jugendstil bzw. historismus erbaut - sollten mit einem modernen dach ergänzt, aber nicht in ihrer ästhetik überdeckt werden. das straßenseitige fensterband im 1. dachgeschoss verläuft über beide gebäude und fasst sie wie eine spange zusammen. lediglich die niveauunterschiede beider bestandsgebäude geben einen hinweis auf die grundgrenze im dach. der h-trakter der liegenschaft haizingergasse 1-3 wurde straßenseitig 2-geschoßig ausgebaut. die hofseitig eingeschnittenen terrassen orientieren die freiflächen richtung süden in die grünzone des blockrands und in die innenstadt. der hofseitige trakt wurde eingeschoßig ausgebaut und mit großzügigen terrassen oberhalb der beiden dort befindlichen wohnungen ausgestattet, sodass auch die wohnungen im straßenseitigen trakt den ausblick ins grüne behalten.

die dachgeschosswohnungen in der riglergasse 14 wurden als maisonetten konfiguriert und mit großzügigen, hofseitigen terrassenflächen im 1. und 2. dachgeschoss ergänzt. der bestand in der riglergasse wurde aufwändig restauriert und renoviert. wesentlich dabei war, den charme und charakter der altbauwohnungen zu bewahren und mit den technischen annehmlichkeiten eines neubaus zu verknüpfen. so wurde, mangels verfügbarkeit eines fernwärmeanschlusses, eine gaszentralheizung errichtet. die wohnungen werden nun mit fußbodenheizung beheizt. hof- und damit südseitig wurde eine wärmedämmung angebracht und neue holz-alu-fenster mit außenliegender verschattung eingebaut sowie 2 balkontürme errichtet. die wohnungen im hochparterre erhielten zusätzlich die gartenfläche des ehemaligen innenhofes. um der sommerlichen überwärmung vorzubeugen, wurde das oberste geschoß des bestandsgebäudes sowie sämtliche wohnungen im dachgeschoss mit klimaanlagen ausgestattet. liebevolle details in den allgemeinflächen runden die sanierung ab. die türstöcke der bestandstüren wurden belassen und mit neuen, den technischen anforderungen entsprechenden wohnungseingangstüren im „alt-wien“ charakter ergänzt.

geschichte

bis zum franziszeischen kataster 1829 war das gebiet um die haizingergasse 1-3 stets außerhalb der stadtpläne und nicht verzeichnet. erst 1829 wurde das siedlungsgebiet entlang der heutigen währinger straße kartiert. entlang der semperstraße und der gymnasiumstraße begannen sich siedlungen richtung währinger park zu entwickeln. der bereich der haizingergasse wurde als obstgarten bzw. laubwald genutzt. entlang der edelhofgasse begannen sich, ausgehend von der gentzgasse, erste gebäude zu entwickeln. 1858 wurde in der edelhofgasse die „neue gasse“ kartiert. 1887 bestand der bereich der riglergasse bereits etwas weiter links, der straßenverlauf wurde jedoch schon anhand des grenzverlaufs erkennbar. im stadtplan von 1887 waren die parzellen gänzlich anders aufgeteilt. im generalstadtplan von 1904 waren die heute noch vorhandenen straßenverläufe kartiert und das gebiet vollständig bebaut. auf dem gebiet zwischen heutiger edelhofgasse und semperstraße war ein kloster angesiedelt bzw wurde dieses als klostergarten genutzt.

das gebäude haizingergasse 1-3 wurde im jahr 1906 erstmals baubewilligt. auftraggeber der erst- einreichung war josef grundler. errichtet wurde das gebäude von stadtbaumeister gustav holaubek. die errichtung erfolgte offenbar direkt nach einreichung, denn bereits 1906 wurde ein auswechslungsplan eingereicht. eingereicht wurde das gebäude als zinshaus. untypisch für diese zeit ist, dass bereits bei einreichung badezimmer und wcs im inneren jeder wohnung vorgesehen wurden. das eckhaus, das über zwei parzellen errichtet wurde, ist in seiner form untypisch für die gründerzeit. es kombiniert den eckhaus typus „straßentrakter mit dem mittelhaus typus „h-trakter“. das sitzt zentriert im haus zwischen zwei lichthöfen und verbindet den großen straßentrakt mit dem hoftrakt.

lage in wien

die haizingergasse 1-3 befindet sich im westlichen bereich des 18. bezirks währing. etwa 10 minuten zu fuß vom währinger gürtel entfernt, liegt die liegenschaft in einer äußerst ruhigen seitengasse der gentzgasse. unweit der liegenschaft wurde ende des 19. jahrhunderts der erste baugrund durch den wiener cottage verein bebaut. das cottage viertel beginnt somit unweit des projektstandortes und wertet den standort durch die wunderschönen villen und verkehrsberuhigten straßen mit zahlreichen bäumen und grünflächen ungemein auf. weiter westlich, am gürtel, befindet sich die fachhochschule der wirtschaftskammer, sowie das wifi. auf der anderen seite des gürtels liegt das volkstheater – ebenfalls fußläufig erreichbar. der bei wienern äußerst beliebte kutschkermarkt sowie die währingerstraße sind ebenfalls in gehdistanz erreichbar. das projekt befindet sich in einer schutzzone.

erreichbarkeit

die u6 station währinger straße – volksoper ist in etwa 10minütigem fußweg erreichbar, die straßenbahnlinien 40 und 41 am kutschkermarkt sind etwa 3 gehminuten entfernt. an die buslinien 37a und 40a ist man in etwa 4 minuten zu fuß angebunden. ab der schulgasse im süden bzw. der sternwartestraße im norden, sowie dem gürtel radweg im westen ist ein sehr engmaschiges radwegenetz vorhanden. mit dem pkw ist der standort über den gürtel und die gentzgasse an das hochrangige verkehrsnetz angebunden