dachausbau um + zubau
neustiftgasse 122 wien
planungsbeginn: | 2018 | |
fertigstellung: | 2020 | |
bauvolumen: | 1 büro und 3 wohnungen auf 2 ebenen | |
wohnnutzfläche: | 600 m² |
die ersten entwürfe des bauvorhabens gehen auf das jahr 2017 zurück. sehr früh schon stand für den architekten klaus heissbauer, der sich selbst gerne als „gürtel-fan“ bezeichnet, der entschluss fest, an der städtebaulich prominenten kreuzung der neustiftgasse und des lerchenfelder gürtels, in zukunft das wachsende architekturbüro livingpool mit großzügigen und flexiblen arbeitsplätzen anzusiedeln. so wurden im zuge des genehmigungsverfahrens eine gewerbliche fläche mit rund 285 m2 sowie drei wohnungen mit einladenden freiflächen und insgesamt ca. 275 m2 wohnfläche auf zwei ebenen festgelegt. im zuge der ausführung des dachgeschosses wurde hofseitig eine aufzugsanlage in einem stahl-glas-schacht hergestellt sowie die haustore und die fassaden saniert. im ton wurden diese dem gründerzeit-ensemble und dem nachbarhaus angepasst. eine homogene straßenfront entlang der neustiftgasse ist nunmehr wiederhergestellt und bildet kontrastreich den sockel zum architektonisch markanten dachgeschossausbau. im herbst 2020 wurde das projekt fertiggestellt und die räumlichkeiten durch die eigentümer:innen der wohnungen und der livingpool architektur zt gmbh bezogen. die tatsächliche aufwertung des früher kaum beachteten eckhauses lässt sich anhand der bilder - und weitaus besser noch direkt vor ort entlang des gürtelradwegs erfahren.
bei der ausführung wurde auf einen flexiblen und anpassbaren nutzungskreislauf im dachgeschoss besonderen wert gelegt. so wurden die fassadengliederung, die stiegen-öffnungen und die installationen so konzipiert und vorbereitet, dass eine spätere möglichkeit zur zurückführung der bürofläche in zwei wohneinheiten besteht. sowohl im gewerblich genutzten teil- als auch in den wohnungen wurde auf die verwendung eines bus-systems und eine zukunftsorientierte haus-automation gesetzt, welche die exponierte süd-west lage raumklimatisch optimal steuert und ressourcenschonend temperiert.
verschiedene verschattungselemente wurden sowohl für die wohn- als auch für die gewerbliche nutzung ausgeführt und in die hausautomation eingebunden. so
schützen über klima-wächter gesteuerte markisen im farbton der fassade vor der sonneneinstrahlung und der überwärmung im großzügig verglasten zweiten dachgeschoss. im ersten dachgeschoss
wirken die, jeweils in die fassade integrierten raffstores und screens gleichermaßen und bilden dadurch auch den blendschutz für die fensterseitig orientierten arbeitsplätze mit ausblick über
die bestands-drempelwand auf die dächer wiens.
auf der terrasse im dachgeschoss wurden pflanztröge und wasserzuleitungen vorbereitet um eine extensive dachbegrünung zu ermöglichen. diese stellt einen kontrast zur urbanen umgebung rund um den gürtel dar. neben verschieden großen gehölzen, die später als schattenspender fungieren, ist außerdem ein großes kräuter- und staudenbeet geplant. die kräuter des beetes können für das tägliche, gemeinsame mittagessen geerntet werden. bei der planung dieses beetes wurde außerdem auf lange und abwechselnde blühzeiten der bepflanzung geachtet, weshalb es einen wertvollen lebensraum für verschiedene insekten darstellt.